Skip to content

Erfolgreiche Begegnung mit Osteuropa – PG-Schülerinnen gewinnen Preise beim NRW-Wettbewerb

Die einen feierten Jubiläum, die anderen Premiere. Und was für eine: Gleich drei Teams des Pestalozzi-Gymnasiums trugen sich beim 70. NRW-Wettbewerb „Begegnung mit Osteuropa“ in die Siegerlisten ein. Anna Herz, Luisa Hilbt und Laura Lampheitl (6d), Lucia-Lourdes Barsoum, Melisa Binaku, Kim Krause und Patricia Suwala (8c) wurden mit dem Siegerpreis ausgezeichnet, der 100 Euro wert war, die Abiturientinnen Nour El Houda Koutharani und Helen Taheery (Q2) gewannen sogar die Runde auf Landesebene und damit 300 Euro.

„Eine tolle Leistung, ihr dürft richtig stolz auf euch sein“, lobte Schulleiter Volker Gößling, als er die siegreichen, strahlenden Eleven bei der Ehrungsveranstaltung vor dem traditionellen Groove-Evening beglückwünschte.
Bei dieser Ehrungsveranstaltung werden am PG die Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet, die besondere Leistungen oder besonderes Engagement gezeigt haben.

„Der internationale Schülerwettbewerb, der jährlich vom Land durchgeführt wird, lädt ein, Nordrhein-Westfalen und die Länder Osteuropas in den Bereichen Kunst, Musik, Tanz, Literatur, Politik/Wirtschaft, Geschichte, Geografie zu erkunden, um so das Wissen über die Lebensweise der Menschen dort und hier zu erweitern und somit neue Wege der Freundschaft und des Miteinander im Herzen Europas zu finden“, zitiert Gößling die Ausschreibung.

Teilnahmeberechtigt sind alle Schülerinnen und Schüler in NRW ab der Grundschule. „Ihre Aufgabe ist es, aktuelle und interessante Themen aufzugreifen und daraus neue Wettbewerbsprojekte zu erstellen“, erzählt Karin Fiedler, die am PG im Organisationsteam die Fäden zog. „Wichtig ist dabei nicht nur eine korrekte Themenrecherche, sondern auch eine verständliche und altersgerechte Projektgestaltung.“

„Wir hatten unsere klassische Projektwoche, die wir alle zwei Jahre durchführen, durch Corona verschieben müssen und waren froh, dass wir uns in ein bestehendes Projekt einklinken durften“, berichtet Volker Gößling. „Da hatten wir zwar diesmal aufgrund der viel kürzeren Vorbereitungszeit keine eigenen Themen, aber das NRW-Projekt ist für alle Altersklassen so vielfältig und gibt zahlreiche Materialien an die Hand, dass wir mit den Kindern das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden konnten.“

Darüber hinaus passt das leider wieder sehr aktuelle Osteuropa-Thema zum Herner Gymnasium wie die Faust aufs Auge. „Wir wollen uns ja zu einer Europa-Schule entwickeln. Schon durch die Teilnahme an den Erasmus-Projekten und den damit verbundenen Austauschen mit Schulen in Europa sind wir da auf einem sehr guten Weg.“

Die „Begegnung mit Osteuropa“ fand am Harpener Weg – anders als bei den früheren Projektwochen – nur im Klassenverband statt. „Stufenübergreifend war aus Zeitgründen leider nicht möglich“, berichtet Volker Gößling.

Themenwahl und Präsentationsform blieb den Schülerinnen und Schüler selbst überlassen. „Wir haben in den Klassen nur die NRW-Broschüre gezeigt und sind die Projekte einmal durchgegangen“, erzählt Karin Fiedler. Anschließend fanden sich die Schülerinnen und Schüler zu Teams zusammen und entschieden sich für ihr Thema. „Die meisten waren sehr motiviert, aktiv und kreativ“, lobt die Koordinatorin.

Nach der internen Präsentation wurden die Eltern eingeladen, um sich die Ergebnisse ihrer Sprösslinge anzuschauen und anzuhören. „Was da auch schon in den unteren Klassen an Technikwissen am iPad vorhanden ist, wie selbstständig einige Kinder recherchiert und wie selbstsicher sie vorgetragen haben – Hut ab“, schmunzelt der Schulleiter.

 

Helen Taheery und Nour Koutharani hatten sich nach dem Durchblättern der Broschüre schnell entschieden. „Wir fanden die Geschichte Osteuropas mit verschiedenen Geschichten spannend“, erzählt Nour. Das Konzept: Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945 bis 1950, der Kalte Krieg 1945-1991 sowie osteuropäische Geschichte mit einer Reise durch Länder und Städte, durch Kultur, Architektur, Literatur, Legenden und Märchen.

Das Duo fand eine besondere Art, darüber zu informieren: Es schrieb ein 30-seitiges Tagebuch über ihre Recherchen und Gedanken. Oder besser: Es ließ schreiben – von einer fiktiven Julia, die zahlreiche schöne Dinge und Geschichten Osteuropas beschreibt, aber sich auch äußerst kritisch mit der Politik dort und der Welt auseinandersetzt. Vor allem mit den Kriegen, die nicht auch Europa wieder erreicht haben, sondern auch in zahlreichen anderen Regionen die Menschen in Trauer, Angst, Schrecken und Elend versetzen.

„Wir sehen ständig Nachrichten über den Ukrainekonflikt, aber was ist mit Palästina?“, fragt Julia. „Und Afghanistan? Syrien? Libanon? Yemen? China? Sind die Uiguren denn keine Menschen? Wieso spricht niemand darüber, dass die Zahl derer, die im Konzentrationslager (laut der Regierung Chinas „Umerziehungslager“) sind, die der Juden im KZ lange überschritten hat? Menschen, die gefoltert werden, bis sie in einem Zustand sind, der vom Tod nicht auseinanderzuhalten ist, sie deshalb nach Hause geschickt werden, damit die chinesische Regierung sich nicht um die Leichen kümmern muss? Worte können nicht beschreiben, wie unglaublich wütend mich das macht.“

„So spannend, wichtig, interessant und unterhaltsam auch die übrigen Themen sind, die wir beschrieben haben – das Leid so vieler Menschen stand bei uns im Mittelpunkt“, berichtet Nour. „Wir haben lange überlegt, ob wir uns mit unserer politischen Meinung, mit unserer Kritik, überhaupt am Landewettbewerb beteiligen sollten, aber wir sind froh und stolz, dass wir uns getraut haben. Es ist wichtig, seine Ansichten zu vertreten – und dass wir nicht nur gehört, sondern sogar honoriert wurden, ist ein wunderbarer Beleg dafür“, sind sich die beiden Landessiegerinnen einig.

 

Kennen Sie Alexei Leonidowitsch Paschitnow? Nein? Aber vielleicht Tetris? Nun – der russische Programmierer und Game Designer erfand das erste und weltweit erfolgreichste Casual Game und legte damit einen Meilenstein für die Branche. Lucia-Lourdes Barsoum, Melisa Binaku, Kim Krause und Patricia Suwala fanden ihn bei ihrer gegoogelten Suche nach berühmten Menschen, Superhelden, Entdeckungen und Taten in Osteuropa.

Dass sie das Spiel mit den fallenden geometrischen Figuren langweilig finden – geschenkt. „Er und seine verrückten Ideen sind einfach super“, sagt Lucia. „Da gab es auch keine zwei Meinungen, so dass wir uns ganz schnell festgelegt haben.“

Ähnlich flott fiel die Entscheidung, wie sie den Erfinder präsentieren wollten: mit einem Comic. „Den ersten Skizzen auf dem ipad folgte ein Comic. „Hat unglaublich viel Spaß gemacht“, berichtet Patricia. Auf rund 20 Seiten stellen sie mit einer rasanten Geschichte „Doc Tetris“, den Tetrinator, vor, dessen Konterfei dem Original verblüffend ähnlichsieht.

Der Action-Comic spielt rund um eine Tetris-Steinfabrik. „Spannend und gut gezeichnet“, lobt Karin Fiedler. Und dramatisch inszeniert: Da ist diese bedrohliche ultimative Waffe, da fliegt sogar die Fabrik in die Luft. „Aber es gibt ein Happy-end“, lachen die vier Erfinderinnen.

Auch für sie selbst – nicht nur wegen des Preises: „Wir sind froh und unheimlich stolz, dass wir an uns geglaubt und uns beteiligt haben.“

 

Auch bei den Sechstklässlerinnen Anna Herz, Luisa Hilbt und Laura Lampheitl war die Überraschung groß und die Freude riesig. Das Trio entschied sich für eine virtuelle Reise durch die Slowakei. „Wir waren uns schnell darüber einig, wer was wie präsentieren sollte“, erzählt Anna. „Mit einem Auto aus Papier, das mit einem Schaschlikspieß bewegt wurde, fuhren wir auf einer Landkarte zu den acht Städten, die wir für besonders interessant hielten – von Presov bis Bratislava.“

Die Aufgaben wurden aufgeteilt, dann ging die virtuelle Reise los. „Wir haben unglaublich viele Fotos gefunden und mussten uns Stadt für Stadt überlegen, welche und vor allem wie viele wir einbauen und welche Informationen wir verarbeiten sollten“, berichtet Luisa. „Wir hatten ja für die Präsentation unseres achttägigen Reiseberichts auch nur eine begrenzte Zeit“, ergänzt Laura.

Fünf Minuten sollten es werden, es wurden fünf Minuten. Das Trio zeigte nicht nur Sehenswürdigkeiten wie Innenstädte, Kirchen, Museen, Schlösser und Burgen, sondern lockerte die Präsentation auch durch „ihre“ Erfahrungen mit Hotels und Restaurants auf: „Wir mussten uns auf unserer Tour ja auch versorgen“, lacht Laura. Das Portemonnaie spielte bei den virtuellen Übernachtungen und Menüs keine Rolle: „Wir haben immer toll gewohnt und lecker gegessen.“

„Die Zusammenarbeit hat richtig Spaß gemacht, und wir haben eine Menge über Land und Leute in der Slowakei gelernt“, sagt Luisa. Dass die Projektarbeit nicht ganz reibungslos ablief, hatte eher technische Gründe: „Kurz vor Schluss machte unser iPad schlapp, so dass ein Papa mit seinem Laptop und Sticks ausgeholfen hat.“

Und was machen sie mit dem Gewinn? „Wir gehen gemeinsam shoppen!“

Volker Hilbt

Aktuelle Beiträge

An-/Abmelden

Hast du dein Passwort vergessen? Wir können dir leider keine Auskunft über deine Anmeldedaten per Mail oder Kontaktformular geben. Wende dich bitte an deinen zuständigen Lehrer!