„Gedichte schreiben? Sowas kann ich nicht. Aber ich schreibe gerade an einem Buch“, eröffnete eine der Teilnehmenden Schülerinnen die Doppelstunde am Donnerstagnachmittag. Die Tatsache, dass diese Schülerin mit diesem wunderbaren Hobby nicht alleine stand, war genau der Punkt, warum diese AG nun bis zum Sommer in die erste Runde geht. Innerhalb der letzten Monate hatten sich in vielen Klassen nämlich Schülerinnen und Schüler nach einer Außerordentlichen Lernleistung erkundigt, die im letzten Jahr angefertigt wurde: Lisa Ulbrich hatte ein Buch geschrieben (wir berichteten) und war dabei von Lehrerseite begleitet und unterstützt worden. Das Projekt führte zu einer tollen Leistung und ebenjene Lisa, die inzwischen an der Ruhr-Universität Bochum studiert, steht nun wieder in einer Klasse. Diesmal aber auf der Seite der Lehrerin, wobei sie das so nicht unbedingt sehen möchte. „Die Idee zu der AG basiert darauf, dass wir uns hier alle gegenseitig helfen, inspirieren und vor allem eine gute Zeit miteinander haben, in der es darum gehen soll, Literatur einmal aus einer anderen Richtung als in der Schule alltäglich anzugehen.“ Zusammen mit Carmen Tomcszyck und Herrn Schmid sollen in den nächsten Wochen viele literarische Einzelprojekte gefördert und natürlich auch etwas davon veröffentlicht werden. Geplant ist dabei sowohl eine Internetpräsenz als auch bestenfalls eine Sammlung in Printform. Neben der individuellen Förderung werden zudem immer wieder Einheiten stattfinden, die kreative Prozesse seitens aller Teilnehmer in Gang setzen. So wie an diesem Donnerstagnachmittag, an dessen Ende die besagte Schülerin, ihre ursprüngliche Einschätzung revidieren musste: „Jetzt habe ich ja doch ein Gedicht geschrieben! – Und es ist sogar richtig gut“, lachte sie. Nicht nur sie hatte großen Spaß an dem produktiven und netten Einstieg in das nun jeden Donnerstag in der 7. und 8. Stunde im Pestalozzi-Gymnasium stattfindende Literatur-Programm.
Jörg Schmid