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Wir trauern um Dietlinde Geck. – Nachruf

Am 24.01.2019 verstarb Dietlinde Geck (geb. Rode). Sie war vom 01.08.1974 – 31.07.1996 mit großem Engagement am Pestalozzi-Gymnasium tätig – als Lehrerin für Deutsch und Latein, als Initiatorin und erste Lehrerin des Faches Erziehungswissenschaften/Pädagogik, als Erprobungsstufenleiterin und als Studiendirektorin in der Funktion der pädagogischen Fachleiterin.

Ihrem Sohn Dr. Albrecht Geck, ebenfalls Lehrer am PG, und seiner Familie gilt unser Mitgefühl.

Der Trauergottesdienst wird am Samstag, dem 02.02.2019, um 11.00 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche in Recklinghausen, Herner Str. 6, stattfinden, die Beisetzung der Urne zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familienkreis.

Statt freundlich zugedachter Blumen bitten die Angehörigen um eine Spende an das „Diakonische Werk in Recklinghausen, Arbeitsbereich ambulante Alten- und Krankenpflege“, IBAN: DE06 35060190 2100 1690 13, Kennwort: Dietlinde Geck.

Nachruf:

Dietlinde Geck – eine großartige Pädagogin und Kollegin ist gestorben

Ungläubiges Erstaunen, widerstrebendes Nicht-wahrhaben-wollen, schwirrende Erinnerungen – gegen alle Lebensdaten der Gedanke „zu früh“, tiefe Traurigkeit. So ist es wohl vielen „Ehemaligen“ ergangen, Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, als sie vom Tod Dietlinde Gecks erfahren haben.

So lebendig und präsent man sie in ihrer Zeit als Lehrerin am Pestalozzi-Gymnasium erfahren hatte, so ist sie bei nicht wenigen in Erinnerung geblieben:

Wie sie mit unaufgeregter Stetigkeit ihre alltägliche Pflicht erfüllte. Hat sie jemals gefehlt? Wie sie – wenigstens „gefühlt“ – ohne Unterbrechung eine Klassenleitung nach der anderen übernahm. Wie sie – selbst hoch gebildet – ohne falschen Bildungsdünkel darauf bestand, dass Leistung für die Schülerschaft und im Anspruch eines Kollegiums nicht zu einem Fremdwort werden darf. Wie sie Forderung verband mit ihrer zugewandt-mütterlichen Art, ihrer fachlichen Kompetenz und ihrem pädagogisch-geschickten Unterrichten. Wie sie, ohne je auf den Gedanken zu verfallen, sich durch Anbiederei das Wohlwollen einer Klasse zu erschleichen, gerade mit einer in ihrer Funktion begründeten „Distanz“ Nähe vermitteln und so ihren Schülerinnen und Schülern Zugänge eröffnen, Wege erschließen konnte – u.a. zur Sprache, zur Literatur, zu Geschichte und Gegenwart. Darum war sie zugleich – eine nicht leicht zu erreichende Synthese – respektiert und beliebt.

Dietlinde Geck hat nicht nur einen Beruf ausgeübt, sie „war“ Lehrerin und darum überzeugend. Mit großer Gelassenheit begleitete sie das Kommen und Gehen verschiedener Schülergenerationen mit ihren recht unterschiedlichen „Moden“. Zumutungen im Auf und Ab mehr oder weniger erleuchteter schulpolitischer oder didaktischer Einfälle und Entscheidungen ertrug sie manchmal nur schwer, kommentierte sie mit feiner Ironie oder überging sie, wenn möglich, selbstbewusst – nicht selten mit „gesundem Menschenverstand“, bei ihr kein nebulöser Entschuldigungsgrund für unreflektiertes Verhalten.

Die Zeit ihres Berufslebens hat sie bis zur letzten Minute ausgereizt und wohl auch ausgekostet. Noch lange hat sie davon gesprochen, wie ihre Gedanken zum PG wandern und zu Pausen- und Unterrichtszeiten durch die verschiedenen Räume geistern. Noch Jahre nach ihrer Pensionierung hätte man sie ansprechen können, um z.B. noch die eine oder andere Deutschstunde zu halten, und sie wäre am nächsten Tag in der Schule gewesen – eine Lehrerin mit Leib und Seele.

Übrigens, sie hatte auch einen Blick für und auf das eigene „Äußere“ und das der Kolleginnen und Kollegen. Die Folge waren manchmal aufmerksam-anerkennende Bemerkungen z.B. zum „neuen Jäckchen“, aber auch nachsichtig-tadelnde Hinweise zum „Nicht-Passenden“. Dieser Blick für die Art, in welcher Weise man sich „darstellt“, hatte bei ihr wohl damit zu tun, dass sie eine begeisterte Liebhaberin der darstellenden Kunst war. Die jährlichen Ausstellungen von Bildern der Moderne, die sie mit ihrem Mann im eigenen Haus zeigte, waren für die Gäste immer ein Höhepunkt der jeweiligen Adventszeit – einschließlich des von ihr selbst zubereiteten „Süppchens“.

Ja, diese Zeilen sind nicht nur begründet durch Erfahrungen mit der Verstorbenen, sie sind vor allem geprägt von Achtung und Zuneigung. Beides hat sie verdient. Gerne hätten wir sie noch bei uns, würden sie selbst und nicht nur die Erinnerung an sie festhalten. Nicht in Resignation, weil das nicht möglich ist, sagen wir Dietlinde Geck „A-Dieu“, sondern in der Zuversicht, dass aus ihrem nach menschlichem Ermessen gelungenen Leben ein erfülltes wird.

Edgar Utsch

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